Premierenfilm

Jheronimus Bosch – Touched by the Devil

NL 2016, 89 min, DCP, O/d
Regie: Pieter van Huystee
Darst.: Matteo Ceriana, Gabriele Finaldi, John Hand, Luuk Hoogstede, Matthijs Ilsink, Piva Silva Maroto, Catherine Metzger, Ron Spronk, Julián Zugazagoitia u.a.

Die fantastischen Bilderwelten des niederländischen Malers Hieronymus Bosch mit ihren Fabelwesen, skurrilen Monstern, psychedelisch anmutenden Darstellungen von Himmel, Hölle und irdischem Dasein vermögen auch heute, 500 Jahre nach dem Tod des Meisters, so stark zu faszinieren wie wohl wenig andere Werke der Kunstgeschichte. Nachdem zu Boschs 500. Todestag der spanische Dokumentarfilm «Hieronymus Bosch – The Garden of Dreams» sein wohl berühmtestes Gemälde, das Triptychon «Der Garten der Lüste», ins Zentrum stellte, setzt der Holländer Pieter van Huystee in seiner Dokumentation einen anderen Schwerpunkt. «Jheronimus Bosch – Touched by the Devil» zeigt in so minutiöser wie vergnüglicher Weise die unglaublichen Schwierigkeiten, denen sich fünf niederländische Kunstexperten stellen müssen, die in Boschs Heimatstadt ’s-Hertogenbosch eine Ausstellung mit den über den halben Planeten verstreuten Werken des Meisters veranstalten sollen. «Ein Film, der im Gegensatz zu vielen anderen Kunst-Dokumentarfilmen weniger Malerbiografie oder kunsthistorische Vorlesung ist, sondern vielmehr von Menschen handelt, die Bosch in den Kontext setzen, in dem wir ihn und sein Werk heute betrachten. Über Menschen, die im Kern liebenswerte Nerds sind. Die in ihrem ganz eigenen Universum stundenlang über die Altersbestimmung eines Holzrahmens diskutieren können. Deren Augen leuchten, wenn es eine neue Software erlaubt, grossformatige Röntgenbilder und Infrarot-Fotos bequemer miteinander zu vergleichen. (…) Und wenn schliesslich die Altersbestimmung bemalter Holzplatten ergibt, dass manche Bäume erst nach dem Tod des Künstlers gefällt wurden, scheiden Gemälde, die als Massstab für einen echten Bosch galten, plötzlich aus dem Gesamtwerk aus, und die ganze Welt steht Kopf. (…) Wenn ‹Jheronymus Bosch – Touched by the Devil› also mehr Fragen aufwirft, als er beantwortet, dann stupst er seine Zuschauer liebevoll in Richtung der Erkenntnis, dass es sich lohnt, genauer hinzuschauen.» Katrin Doerksen, kino-zeit.de

 

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