Fräulein Stinnes fährt um die Welt

Der Dokumentarspielfilm «Fräulein Stinnes fährt um die Welt» erzählt die abenteuerliche Geschichte von Clärenore Stinnes (1901–1990), Tochter eines Industriellen und erfolgreiche Rennfahrerin, die als erste Frau die Erde mit einem Auto umrundete. 1927 startet sie ihre Expedition zusammen mit zwei Technikern und dem schwedischen Kameramann Carl-Axel Söderström, der sich u.a. als Kameraassistent von Mauritz Stiller in «Gösta Berlings saga» mit Greta Garbo einen Namen gemacht hatte. Die selbstbewusste Clärenore finanziert sich ihr abenteuerliches Unternehmen selbst und findet Sponsoren, so die Frankfurter Adler-Werke, die ihr ihr neuestes Erzeugnis, den Personenwagen «Adler Standard 6», für die Reise zur Verfügung stellen. 48’000 Kilometer liegen vor ihnen, die Reise geht durch alle Klimazonen und zahlreiche politische Krisengebiete. In Sibirien macht ihnen der Wintereinbruch zu schaffen, fast wäre der Wagen auf dem zugefrorenen Aralsee eingebrochen. Die südamerikanischen Anden erweisen sich als die beschwerlichste Etappe, teilweise muss der Weg aus dem Felsen freigesprengt werden. «Fräulein Stinnes fährt um die Welt» erzählt eine der ungewöhnlichsten Abenteuer- und Liebesgeschichten des 20. Jahrhunderts. Ausgangspunkt des Films ist das einzigartige Film- und Fotomaterial, das Carl-Axel Söderström während der Expedition rund um den Globus aufgenommen hat und das als Dokumentarfilm «Im Auto durch zwei Welten» 1931 in die deutschen Kinos kam. Die Regisseurin Erica von Moeller ergänzt die sensationellen Originalaufnahmen durch gelungene Spielfilmpassagen, in denen sie Schlüsselszenen der Reise nachspielen lässt. Grundlage dieser Nachinszenierungen sind die Tagebücher von Clärenore Stinnes und Carl-Axel Söderström, die der Regisseurin von den Nachfahren zugänglich gemacht wurden. Mit der damaligen Newcomerin Sandra Hüller als Clärenore Stinnes und dem dänischen Schauspielstar Bjarne Henriksen («Festen») als Carl-Axel Söderström sind die Figuren kongenial besetzt.

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