Grosse Gefühle: Stefan Zweig und das Kino

Schachnovelle

DE 1960, 103 min, Digital HD, D
Regie: Gerd Oswald
Darst.: Curd Jürgens, Claire Bloom, Hansjörg Felmy, Mario Adorf, Albert Bessler, Rudolf Forster, Alan Gifford, Jan Hendriks, Dietmar Schönherr u.a.

Der Wiener Rechtsanwalt Werner von Basil wird von der Gestapo seit Monaten in Einzelhaft gesperrt. Ein Schachbuch, das er auf dem Weg zum Verhör heimlich einsteckt, rettet ihn vor der nervlichen Zermürbung. In seiner Zelle stellt er die Partien mit Brotkrumen nach. Als ihm die Wärter das Buch abnehmen, spielt er aus der geistigen Vorstellung weiter, ein unheimliches Duell im trostlosen, in Licht und Schatten getauchten Raum und ein Kampf zwischen Erinnerungsvermögen und ermüdendem Geist. Nach seiner Freilassung emigriert von Basil in die USA. Auf dem Schiff holen ihn die traumatischen Ereignisse ein, als er gegen den amtierenden Schachweltmeister zum ersten Mal eine reale Schachpartie spielen soll. Die zwischen 1938 und 1941 im brasilianischen Exil entstandene und aus dem Nachlass veröffentlichte «Schachnovelle» ist Stefan Zweigs bekanntestes Werk und wurde in mehr als sechzig Sprachen übersetzt. Regisseur Gerd Oswald, der auch für das Drehbuch zeichnet, war überzeugter Antifaschist und emigrierte 1938 in die USA. Auf der Piazza Grande in Locarno wurde dieses Jahr sein 1959 entstandener Spielfilm «Am Tag, als der Regen kam» gezeigt, anlässlich der Verleihung eines Ehrenleoparden an Mario Adorf, der in «Schachnovelle» den arroganten Schachweltmeister Mirko Czentovic spielt. «Wer das Buch kennt, weiss, dass eine Verfilmung etlichen Schwierigkeiten und Fallstricken unterworfen ist, denn der hohe Abstraktionsgrad eines Schachspiels, der häufige Wechsel der Zeitebenen sowie die fein gezeichnete Psyche der beiden Hauptcharaktere sind nur einige jener spezifischen Qualitäten der ‹Schachnovelle›, die sich nur schwer in adäquate Bilder fassen lassen.» kino-zeit.de

 

Reservieren:

Trailer