Premierenfilm

Mr. Gaga

IL/SE/DE/NL 2015, 100 min, DCP, O/d
Regie: Tomer Heymann
Mitw.: Ohad Naharin, Tzofia Naharin, Reggie Wilson, Natalie Portman, Avi Belleli, Naomi Blocj Fortis, Gina Buntz, Sonia D’Orleans Juste u.a.

Der israelische Tänzer Ohad Naharin wurde 1952 im Kibbutz Mizra in eine künstlerisch geprägte Familie geboren. Eine professionelle Ausbildung konnte er aber erst Mitte der Siebzigerjahre beginnen, da er zuvor in den Jom-Kippur-Krieg eingezogen worden war. Von 1974 an ging er dann seinen Weg von der Batsheva Dance Company in Tel Aviv über Ballettschulen in New York und Paris, um schliesslich Anfang der Achtzigerjahre in den USA erste eigene Choreografien mit der von ihm gegründeten «Ohad Naharin Dance Company» zu entwickeln. Diese bestand bis 1990, danach wurde er Leiter und kreativer Kopf der Batsheva Dance Company und entwickelte sich mit ihr zu einer Art Guru des Modernen Tanzes. Nach einer schweren Rückenverletzung kreierte er zusammen mit seiner Truppe eine neue Bewegungssprache: «Gaga». Er selbst definiert sie so: «Bei ihr müssen wir auf unseren Körper hören, bevor wir ihm sagen, was er zu tun hat. So werden wir auf Atrophien und Blockaden aufmerksam und können eher über unsere Grenzen hinausgehen.» Der israelische Dokumentarfilmer Tomer Heymann sah Naharin und seine Gruppe erstmals vor zwanzig Jahren. Bereits damals reifte in ihm der Entschluss, einen Film über diesen Ausnahmetänzer zu machen – aber erst von 2007 an konnte er sein ambitioniertes Projekt umsetzen. «Leidenschaft spriesst aus jeder Einstellung dieses sich stets im Fluss befindenden Films. (…) ‹Ich glaube wirklich an die heilende Kraft des Tanzes›, gibt Naharin (…) einmal zu. Und genau das macht sich in den Gesichtszügen der alten und jungen Tänzer in einer hervorragenden Schlusssequenz bemerkbar. Nach der Vorstellung wird der sich selbst windende Mr. Gaga zu einer Art Alleinunterhalter, der seine spezielle Anti-Technik mit Witz und Disziplin unter die Leute bringt. Plötzlich ist er wieder ganz Kind, Raum-, Körper- und Zeitgefühl scheinen sich so völlig aufzulösen. So entsteht ein ausführliches, rundes Bild über den Tänzer und den Menschen Ohad Naharin in einer mitreissenden Kunst- und Tanzfilm-Doku, die zu den atemberaubendsten seit Wim Wenders’ ‹Pina› (2011) gezählt werden muss.» Christian Gertz, mehrfilm.de

 

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