Openair in der Lokremise: Blond!

Desire

US 1936, 89 min, 35mm, E/d
Regie: Frank Borzage
Darst.: Marlene Dietrich, Gary Cooper, John Halliday, William Frawley, Ernest Cossart, Akim Tamiroff, Alan Mowbray, Zeffie Tilbury u.a.

Die elegante und verführerische Juwelendiebin Madeleine de Beaupré (Marlene Dietrich) benutzt den unbedarften Amerikaner Tom (Gary Cooper), um eine gestohlene Perlenkette über die spanische Grenze zu ihrem Komplizen zu schmuggeln. Ohne sein Wissen hat sie ihm die heisse Ware beim Zoll in seine Jackentasche gesteckt. Auf der anderen Seite der Grenze bleibt die Dame Tom hartnäckig auf den Fersen. Was er als Zuneigung deutet, hat für Madeleine nur den Zweck, wieder an die versteckte Beute zu gelangen. Oder etwa nicht? «Desire» ist eine schwungvolle Komödie, deren Spiel um Schein und Sein von Auslassungen und Ellipsen lebt und deren witzige Dialoge und geschliffene Pointen neben der Autorschaft Borzages auch den Einfluss von Ernst Lubitsch erkennen lassen, der hier als Produzent im Hintergrund stand. Ein Kabinettstück für sich ist die Eröffnungssequenz, in der Marlene Dietrich mit reinster Unschuldsmine den Kodex von Pariser Ehrenmännern ad absurdum führt. «Desire» hat Grazie, Eleganz, Witz und zeigt Marlene Dietrich auf dem Höhepunkt ihrer Kunst. Unter der Regie Josef von Sternbergs wurde sie zum Star: Er kleidete sie in Seide, Pelz und Federn und betonte ihre perfekte Figur, die langen Beine und das schmale Gesicht, für das sie sich – ebenfalls auf Sternbergs Wunsch – die Backenzähne ziehen liess. Nach ihrer jahrelangen Zusammenarbeit erfindet sich Marlene in «Desire» neu – und das in einem für sie ungewohnten Genre: der Komödie. Doch auch hier ist sie als hinreissend glamouröse Göttin mit jedem erdenklichen Bling Bling inszeniert. «Desire» bedeutete auch ein Wiedersehen mit einem früheren Filmpartner: 1930 hatten Marlene Dietrich und Gary Cooper bereits ein Liebespaar abgegeben – in «Morocco», der Dietrichs Ruf als Femme fatale zementierte.

 

Bei schlechtem Wetter wird der Film zur angekündigten Zeit im Kinosaal gezeigt.

 

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