Premierenfilm

Aquí no ha pasado nada

CL 2016, 94 min, DCP, Sp/d-f
Regie: Alejandro Fernández Almendras
Darst.: Augustín Silva, Luis Gnecco, Paulina García, Li Fridman, Alejandro Goic, Daniel Muñoz, Augusto Schuster u.a.

Vicente ist ein Sohn aus gutem Hause, der nach einem Studienjahr in L.A. nach Chile zurückkehrt, ins Haus seiner Eltern am Meer. Er ist orientierungslos, treibt sich auf Partys herum, sucht Anschluss bei Söhnchen und Töchterchen, die aus noch besserem Haus kommen als er selber. Am Ende einer Partynacht in solch exquisiter Gesellschaft mit viel Alkohol und Drogen passiert das Verhängnis: Vicente setzt sich mit seinen Freunden in einen Geländewagen, man dreht einige sinnlose Runden am Strand und fährt dann weg. Am nächsten Tag steht die Polizei an der Tür von Vicentes Elternhaus; ein Fischer aus der Gegend, Familienvater von drei Kindern, wurde nachts totgefahren, die Spuren am Geländewagen sind eindeutig. Zwar erinnert sich Vicente an fast nichts mehr, doch immerhin weiss er noch ganz genau, dass er in der Nacht nicht am Steuer des Geländewagens sass – aber genau das behaupten die anderen, die mit im Auto sassen, gegenüber den Untersuchungsbehörden. In atemlosen Sequenzen und meist mit Handkamera inszeniert der chilenische Regisseur und Drehbuchautor Alejandro Fernández Almendras in «Hier ist nichts passiert» – so die Übersetzung des spanischen Originaltitels – eine ätzende Sozialstudie über den Zustand der Oberklasse seines Heimatlandes. Der Film, dessen internationaler Verleihtitel sich an Shakespeares «Viel Lärm um Nichts» anlehnt, ist bereits der vierte in der Filmografie des 1971 geborenen Cineasten. Das Drehbuch basiert auf einem wahren Fall, der 2013/14 als «Caso Martín Larraín» in Chile für grosses Aufsehen sorgte und ein schiefes Licht auf die Justizbehörden des südamerikanischen Musterlandes warf. «Der Protagonist Vicente ist zwar ein Idiot, aber kein schlechter Mensch. Jeder kann einmal ein Idiot sein. Am Ende des Films ist Vicente ein bisschen weniger Idiot und ein bisschen mehr ein schlechter Mensch. Dabei macht er nur das, was alle Leute machen, die Geld haben.» Alejandro Fernández Almendras

 

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