Julie Delpy – der weibliche Woody Allen

Lolo

FR 2015, 99 min, DCP, F/d
Regie: Julie Delpy
Darst.: Julie Delpy, Dany Boon, Vincent Lacoste, Karin Viard, Antoine Lounguine, Christophe Vandevelde, Elise Larnicol, Christophe Canard u.a.

Beim Urlaub in Biarritz will sich Violette mit ihrer besten Freundin Ariane richtig entspannen. Dabei gönnt sich die in der Modebranche arbeitende Pariserin eine Affäre mit dem Provinzler Jean-René. Obwohl der Computerspezialist eigentlich gar nicht ihr Typ ist, versüsst der Flirt der gestressten 45-Jährigen die Ferien. Und als sich am Ende ihres Urlaubs herausstellt, dass der frischgeschiedene Informatiker demnächst nach Paris zieht, ist sie darüber nicht unglücklich. Doch die alleinerziehende Mutter hat die Rechnung ohne ihren Sohn gemacht … «Dass Delpy ihren egozentrisch-eitlen Titelhelden ständig in Feinripp-Unterhosen aus den Sechzigern auftreten lässt, spricht für ihre grosse Liebe für kleine Gags am Rande, die sie bereits als Koautorin von Richard Linklaters ‹Before-Sunrise›-Trilogie unter Beweis stellte. Und wie dort pflegt sie auch hier ihr Talent für geschliffene Dialoge, die bisweilen durchaus Lust auf sexuelle Themen haben, ohne allzu zotig zu geraten. Die Mischung aus Situationskomik und selbstironischer Satire gelingt umso besser, als die Chemie zwischen dem Schauspiel-Trio spürbar stimmig ausfällt. Delpy agiert sichtlich entspannt zwischen Dany Boon als sympathischem Tollpatsch und Newcomer Vincent Lacoste als postpubertärem Psychopathen. Dass Karl Lagerfeld mit seinem Gastauftritt allen die Show stiehlt, versteht sich natürlich fast von selbst. In seiner Heimat ging die Rom-Com-Rechnung auf: Mit über 800’000 Besuchern in den ersten drei Wochen avancierte das luftige Screwball-Soufflé zum grössten Starterfolg eines Filmes der Delpy in Frankreich.» Dieter Osswald, Programmkino.de

 

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