Premierenfilm

Petting Zoo

DE/US/GR 2015, 92 min, DCP, E/d
Regie: Micah Magee
Darst.: Devon Keller, Deztiny Gonzales, Jocko Sims, Kiowa Tucker, Adrienne Harrell, Emily Lape, Cory Criswell, Nicolas Jacobs, Elle LaMont u.a.

Die 17-jährige Layla aus San Antonio, Texas, gehört zu den besten Schülerinnen ihrer Klasse und lebt abwechselnd bei ihrem Freund und ihrer Grossmutter. Als sie ein Stipendium für die Universität erhält, ist sie überglücklich und bereitet sich auf den Übertritt vor. Doch dann erfährt sie, dass sie schwanger ist, und entschliesst sich zur Abtreibung. Als Minderjährige braucht sie dazu die Unterschrift ihrer Eltern. Diese aber sind christliche Fundamentalisten – im erzkonservativen Südstaat mit seinem rekordhohen Anteil an Teenagerschwangerschaften keine Seltenheit – und verweigern sie ihr. In ihrem autobiografischen Erstling verarbeitet die Texanerin Micah Magee Erfahrungen, die sie selber so beschreibt: «Das verstörende Gefühl, dass dich das Leben durch Raum und Zeit in eine Richtung hetzt, von der du nicht sicher bist, ob du sie einschlagen willst.» Die junge Devon Keller spielt die Figur der Layla so souverän und mit so viel Einfühlungsvermögen, dass es fast unglaublich erscheint, dass dies ihre erste Filmrolle überhaupt ist. «‹Petting Zoo› weckt Erinnerungen an die ersten US-amerikanischen Independent-Filme der späten 50er- und 60er-Jahre. Radley Metzgers ‹Dark Odyssee› und John Cassavetes’ ‹Shadows› haben in Micah Magees Erstling ebenso ihre Spuren hinterlassen wie die frühen Arbeiten Stanley Kubricks. Wie Kubrick nähert sich auch Magee dem Kino mit dem Auge einer Fotografin. Laylas Geschichte folgt nicht dramaturgischen Konventionen, sondern entwickelt sich von einer Einstellung zur nächsten. (…) Dabei sind in der Welt, die Micah Magee (…) porträtiert, Menschen wie Layla kaum mehr als Objekte. (…) Es ist ein erschreckendes Bild, das ‹Petting Zoo› von Texas zeichnet. Aber Laylas stoisches Verhalten, ihre bemerkenswerte Fähigkeit, auszuharren und zu warten, bis sich eine Gelegenheit bietet, selbstbestimmt zu handeln, ist eine wunderbare Form des Widerstands. Trotz Rückschlägen (…), die der Film protokolliert, steht am Ende die Hoffnung, dass es doch immer noch einen Ausweg gibt.» Sascha Westphal, epd Film

 

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