Premierenfilm

Zen for Nothing

CH/DE 2015, 100 min, DCP, O/d-f
Regie: Werner Penzel
Musik: Fred Frith
Mitw.: Sabine Timoteo, Muhō Nölke u.a.

«Du hast Angst vor dem Tod? Du brauchst keine Angst zu haben, das Sterben ist bis jetzt noch jedem gelungen.» Der Satz steht ganz am Ende eines Films, der primär nicht vom Tod, sondern vom Nichts handelt. Ausgesprochen wird der Satz von einem Mönch des kleinen Zen-Klosters Antaiji, das versteckt in den bewaldeten Bergen an Japans Westküste liegt. Hierher hat sich für ein halbes Jahr die bekannte Schauspielerin Sabine Timoteo (zuletzt zu sehen in Res Balzlis «Tinou») zurückgezogen. Die quirlige und charismatische Bernerin will hier vom Herbst bis zum Frühjahr einen Alltag leben, der von Meditation, aber auch von streng ritualisierten Alltagshandlungen wie Holzhacken oder Kochen bestimmt ist. Der 1950 geborene deutsche Regisseur Werner Penzel, bekannt geworden vor über einem Vierteljahrhundert als Koregisseur des essayistischen Musikfilms «Step Across the Border» über Fred Frith, der nun auch wieder für «Zen for Nothing» die Musik beisteuerte, tauchte mit seiner Kamera in das Abenteuer eines klösterlichen Lebens ein. Dabei schafft er es immer wieder, überraschende Momente einzufangen und in ausgesuchter Ästhetik Zen-Philosophie visuell erfahrbar zu machen. Im Bemühen, das Nichts darzustellen, gelingen ihm Bilder von betörender Schönheit. «Für Sabine Timoteo, die es als Schauspielerin gewohnt ist, in Rollen zu schlüpfen (…) ist dieser Film eine existenzielle Herausforderung. Dabei versucht er spirituelle Erlebnisse, innere Entwicklungen und Einsichten begreiflich zu machen – was alles nicht so einfach darstellbar ist. Die ruhige, beobachtende Kamera versenkt sich in sorgfältig kadrierten Aufnahmen ganz in den Moment, zeigt Sonnenlicht an der Wand, eine Raupe am Wegrand oder ein Blatt, das vom Baum fällt. So lässt sie den Zuschauer meditative Konzentration nachempfinden.» Natalie Böhler, Frame

 

Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Werner Penzel. Das Gespräch führt die Filmwissenschaftlerin Natalie Böhler.

 

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