Premierenfilm

Wild

D 2016, 97 min, DCP, D
Regie: Nicolette Krebitz
Darst.: Lilith Stangenberg, Georg Friedrich, Silke Bodenbender, Joy Maria Bay, Pit Bukowski, Saskia Rosendahl, Tamer Yigit, Kotti Yun u.a.

Eine junge Frau in einer ostdeutschen Stadt erblickt eines Morgens in einem Park einen Wolf und ist von dem Moment an dem Tier völlig verfallen. Sie schafft es schliesslich, den Wolf einzufangen, bringt ihn in ihre Hochhauswohnung und lebt von da an eine stürmische Liebesbeziehung mit dem wilden Tier. So schlicht und unglaublich lässt sich der neue Film von Nicolette Krebitz auf die kürzest mögliche Formel bringen. Die seit den 1980er-Jahren als Schauspielerin bekannt gewordene, aber auch als Musikerin in der Band Terranova tätige und seit 2001 auch als Regisseurin erfolgreiche Berliner Cineastin wollte in ihren eigenen Worten «einen Film machen, der wie kein anderer ist, einer, der von etwas Neuem erzählt». Das hat sie in jeder Hinsicht und nachhaltig geschafft. «Wild» ist einer der verstörendsten, aber für sensible Gemüter wohl auch schockierendsten Filme seit langem. Ähnlich wie in dem ungarischen Film «White God» mit seinen 200 Hunden, der letzten Herbst im Kinok zu sehen war, wurden auch in «Wild» sämtliche der sensationellen Szenen mit dem Wolf real und ganz ohne digitale Nachbearbeitung realisiert. «Die Radikalität der Protagonistin sowie deren Besessenheit von einem Tier, die auch amourös-sexuelle Züge annimmt, ist eine Herausforderung für das Publikum – und hat in Lilith Stangenberg eine Interpretin, die die extremen Handlungen und Entscheidungen der Figur in Ansätzen nachvollziehbar macht. Sie verleiht der Rolle etwas Entrücktes – und ist doch in jeder Einstellung äusserst präsent; sie kann sowohl anfängliche Apathie als auch zunehmende Entfesselung der Protagonistin glaubhaft machen. (…) Der Film lässt uns den walk on the wild side mitgehen – und hat dabei eine enorme Anziehungskraft, (…) erzeugt Situationen, die faszinieren und haften bleiben. Während der Lebensraum der Hauptfigur von dem Wolf mehr und mehr verwüstet und zerstört wird, dürfte die Kulisse dieser ungewöhnlichen Mensch-Wolf-Beziehung zu den eindrücklichsten Schauplätzen des jüngeren deutschen Kinos zählen. (…) ‹Wild› ist irritierend, mutig – und unvergleichlich.» Andreas Köhnemann, kino-zeit.de

 

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