Kurdische Filmtage

My Sweet Pepper Land

IQ/DE/FR 2013, 100 min, DCP, O/d
Regie: Hiner Saleem
Darst.: Golshifteh Farahani, Korkmaz Arslan, Suat Usta, Mir Murad Bedirxan, Feyyaz Duman, Tarik Akreyî, Véronique Wüthrich u.a.

Jahrelang hat Baran für die kurdische Unabhängigkeit im Irak gekämpft, jetzt ist er des Kampfes überdrüssig. Doch zu Hause kommt er nicht zur Ruhe, denn seine Mutter stellt ihm ständig unverheiratete Frauen vor, damit Baran endlich eine Familie gründet. Da kommt das Angebot gerade recht, in einem abgelegenen Bergdorf Polizeichef zu werden und den Schmuggel in der Grenzregion zwischen Irak, Iran und der Türkei einzudämmen. Khwakork ist ein Mekka des illegalen Handels, sechs Monate im Jahr eingeschneit und nur mit dem Pferd erreichbar. Bisher wagte niemand, sich dem Klan-Chef Aziz Aga entgegenzustellen, doch Baran denkt gar nicht daran, den Schmuggel zu billigen. Im Dorf trifft der aufrechte Gesetzeshüter auf Govend, eine junge Frau, die als neue Lehrerin trotz widriger Umstände die Kinder der Region unterrichtet. Als die beiden sich als Kämpfer einer gemeinsamen Sache erkennen, entwickelt sich zwischen Baran und Govend eine Beziehung, die über eine simple Zusammenarbeit hinausgeht. Der im Irak geborene Regisseur Hiner Saleem wurde mit seinen Filmen «Vodka Lemon» und «Kilomètre zéro», die auch im Kinok zu sehen waren, international bekannt. «Nicht nur die beeindruckenden Landschaftspanoramen, auch Cowboyhüte, Patronengurte und vor allem die Konfliktsituation erinnern an einen typischen Western. Korkmaz Arslan überzeugt als martialischer Gesetzeshüter, der ein wenig wie Django wirkt, dabei aber auch Elvis Presley und Johann Sebastian Bach hört und einmal sogar ein gefühlvolles Lied singt. Ebenso stimmig beobachtet ist die Figur von Gol­shifteh Farahani, die als junge Frau ihr Leben selbst bestimmen will. Die markanten Klänge, die sie mit ihrem eigenartigen Schlaginstrument erzeugt, unterstreichen die melancholische Stimmung dieses unterkühlten Bürgerkriegsdramas. Tritt dann noch eine Gruppe weiblicher Partisanen auf den Plan, um sich an Aziz zu rächen, dann wähnt man sich für einen Moment in einem Film von Quentin Tarantino.» Manfred Riepe, epd Film

 

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