Premierenfilm

L'hermine

FR 2015, 98 min, DCP, F/d
Regie: Christian Vincent
Darst.: Fabrice Luchini, Sidse Babett Knudsen, Eva Lallier, Corinne Masiero, Sophie-Marie Larrouy, Fouzia Guezoum, Simon Ferrante, Abdellah Moundy u.a.

Xavier Racine ist ein gefürchteter Richter. Seinen Spitznamen «Der Zweistellige» verdankt er der Tatsache, dass er nur selten einen Angeklagten zu weniger als zehn Jahren Haft verurteilt. Unter seinen Kollegen ist er wegen seiner unnahbaren Art unbeliebt, seine Frau hat kürzlich die Scheidung eingereicht. Insgesamt ist sein Leben das eines sehr einsamen Mannes, der nur seine Arbeit kennt. Als er den Prozess gegen einen Mann vorbereitet, der angeklagt ist, sein Baby zu Tode geschüttelt zu haben, entdeckt er unter den Geschworenen eine Frau, die den sonst so gefassten Xavier aus dem Konzept bringt. Er hat Birgit sechs Jahre zuvor bereits einmal getroffen. Sie ist die einzige Frau, die er je wirklich geliebt hat. Christian Vincent, der sich bei uns vor drei Jahren mit «Les saveurs du palais» über die Köchin von François Mitterand einen Namen machte, lässt in seinem neuesten Film, dessen Titel auf den Hermelinpelz der Richterrobe anspielt, Fabrice Luchini und Sidse Babett Knudsen, bekannt aus der TV-Serie «Borgen», zu Hochform auflaufen. «L’hermine» ist ein Film, der in faszinierender Weise Gerichtsdrama und Beziehungsmelodrama miteinander verbindet und Publikum und Kritik gleichermassen gefällt. «Ein aussergewöhnlich nüchterner und intelligenter Gerichtsfilm, der gerade durch seine Leerstellen und Auslassungen begeistert (…) und ein Porträt der französischen Gesellschaft, ohne dabei in weinerlichen Sozialkitsch zu verfallen. (…) Stattdessen: Frankreich im Jahre 2015 mit all seinen Facetten und Farben und Konflikten. Wie in einem Röntgenbild. (…) ‹L’hermine› ist ein Traum, weil er eine Alternative aufzeigt. Ein besseres Leben ist für jeden möglich. Man muss nur das Risiko eingehen. Man muss an den anderen glauben. Das fällt schwer, das wird im Gerichtsprozess deutlich. Aber das ist der einzige Weg zur Erleuchtung. Es muss der einzige Weg sein, der Film zeigt es uns schliesslich in der letzten Einstellung. Ein Lächeln. Reine Freiheit.» Patrick Wellinski, kino-zeit.de

 

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