An (Von Kirschblüten und roten Bohnen)

Schauplatz des Films ist ein kleines Restaurant in Tokio, es ist die Zeit der Kirschblüte. Dort verkauft Sentaro selbstgebackene Dorayakis – kleine Pfannkuchen, die mit der titelgebenden Bohnenmasse An gefüllt sind – an Studentinnen und ein paar Stammkunden aus dem Viertel. Alles ändert sich, als eines Tages die betagte Tokue vorbeikommt und ihn überredet, sie anzustellen. Tokue erweist sich als begnadete Köchin; sie ist eine Meisterin im Zubereiten der roten Bohnenpaste. Bald entsteht zwischen Tokue und Sentaro, die beide ein Geheimnis haben, eine Freundschaft – und das Geschäft erblüht. Das Zubereiten der süssen An-Paste ist für Tokue nicht nur Arbeit, sondern ein poetisches Ritual, verbunden mit einer Meditation über Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit, bei dem Tokues tiefe Verbundenheit mit der Natur und ihr Respekt vor dem Leben zum Ausdruck kommen. Die mehrfach ausgezeichnete japanische Regisseurin Naomi Kawase hat sich mit Filmen wie «Mogari no mori» und «Still the Water», der im September im Kinok zu sehen war, international einen Namen gemacht. Erstmals arbeitet die Regisseurin nicht mit einem Originaldrehbuch, sondern mit der literarischen Vorlage des Bestsellerromans von Durian Sukegawa. «Ihrer Philosophie von Leben und Film bleibt Kawase auch dieses Mal treu. Nur selten wurden Männer und Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen, die zweifeln oder resignieren, mit so viel Feingefühl und Warmherzigkeit gezeigt. Fraglos wird dieses Meisterwerk zahlreiche Zuschauer berühren, auch jene, die die früheren Filme von Naomi Kawase – hier auf dem Höhepunkt ihrer Kunst – nicht kennen.» Olivier Père, arte

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