Premierenfilm

Giovanni Segantini – Magie des Lichts

CH 2015, 82 min, DCP, D
Regie: Christian Labhart
Musikalische Leitung: Paul Giger, Marie-Louise Dähler

Christian Labhart hat seinen filmischen Essay über Giovanni Segantini analog zu dessen Hauptwerk, dem Alpentriptychon, in die drei Teile Werden – Sein – Vergehen gegliedert. Seit Jahren schon beschäftigt sich der Regisseur mit Segantini und ist an die Orte gereist, wo der Maler gelebt hat. Entstanden ist ein einzigartiges Gesamtkunstwerk, bei dem die am Film beteiligten Künstler ihren eigenen Zugang zu Segantini entwickelten. Die Aufnahmen von Kameramann Pio Corradio treten in Dialog mit dessen Gemälden – eine hochauflösende Spezialkamera gewährleistet die farbgetreue Wiedergabe der Originalbilder. Radikal war die Entscheidung, auf Kommentare oder Interviews zu verzichten und den Maler selbst zu Wort kommen zu lassen in seinen autobiografischen Texten, gelesen von Bruno Ganz. Dazu liest Mona Petri Auszüge aus Asta Scheibs erfolgreicher Roman-Biografie «Das Schönste, was ich sah». Die Musikaufnahmen mit Paul Giger, Marie-Louise Dähler und dem Carmina Quartett entstanden in der Chiesa Bianca in Maloja, wo Segantini nach seinem Tod aufgebahrt wurde. 1858 in Arco am nördlichen Ufer des Gardasees geboren, kämpfte er sich aus den widrigsten Verhältnissen hoch. Als er 1899 nur 41-jährig in der Hütte auf dem Schafberg oberhalb von Pontresina wahrscheinlich an einer Bauchfellentzündung starb, war er ein international bekannter Künstler. «Wohl noch nie ist Segantinis Tiefe derart ausgelotet worden. Durch seine eigenen Worte erfährt das Publikum, dass zum Handwerk des Künstlers poetische Visionen und philosophische Betrachtungen gehören. Dass für ihn nur Kunst entsteht, wenn die Passion des Lebens in ihr enthalten ist. (…) Wenn die Grossartigkeit der Bergwelt mit ihrem flirrenden Licht, ihren Horizonten, ihren Blumen und Wasserquellen, den Sonnenstrahlen, dem Schnee und Eis als Feier der Schöpfung erscheint.» Guido Magnaguagno

 

Premiere am 13. Juni in Anwesenheit des Regisseurs Christian Labhart und des Komponisten und musikalischen Leiters Paul Giger. Das Gespräch führt die Filmwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin Marina Schütz.

 

Weitere Vorstellungen im Oktober.

 

 

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