Premierenfilm

Unter der Haut

CH 2015, 94 min, DCP, Dialekt
Regie: Claudia Lorenz
Darst.: Ursina Lardi, Dominique Jann, Rifka Fehr, Flurin Giger, Lara Lassnig, Marin Blülle, Antonio Buil, Linda Olsansky, Nicolas Rosat u.a.

Seit 18 Jahren sind Alice und Frank verheiratet. Sie sind gut situiert, haben drei Kinder im Alter zwischen 6 und 15 Jahren und sind soeben in eine neue Wohnung auf dem Land gezogen. Kaum am neuen Ort angekommen, merkt Alice, dass ihr Mann anders ist als früher. Als sie auf dem gemeinsam benutzten Computer offene Gay-Dating-Seiten entdeckt, wird ihr klar, was es mit dem veränderten Verhalten von Frank auf sich hat. Doch dieser weicht aus, als sie ihn mit ihrer Entdeckung konfrontiert. Es dauert eine Weile, bis der entscheidende Satz fällt: «Ich habe jemanden kennengelernt, ich habe mich verliebt – und er sich auch in mich». Nun ist es Alice, die längere Zeit nicht realisieren will, wie ihr geschieht in diesem Drama um eine ganz normale Schweizer Familie, die auseinanderbrechen wird. «Unter der Haut» vermeidet laute Töne und grosses Pathos, sondern verlässt sich auf kleine Gesten und atmosphärisch dichte Momente. Die 1975 in Biel geborene Claudia Lorenz, die vor einem Jahrzehnt international Furore machte mit dem Kurzfilm «Hoi Maya», liess sich viel Zeit für ihren ersten langen Spielfilm. Ihre Recherchen über Familien, die real das Coming-out eines Partners erlebt hatten, waren aufwändig und fanden Eingang in das Drehbuch, das sie gemeinsam mit Rolando Colla («Summer Games») erarbeitete. An den diesjährigen Solothurner Filmtagen war «Unter der Haut» der viel beachtete Eröffnungsfilm und Anwärter für den «Prix de Soleure», zudem wurde Ursina Lardi für den Schweizer Filmpreis in der Kategorie «Beste Hauptdarstellerin» nominiert. «Claudia Lorenz entwickelt ein sensibles Szenario zu einem Thema, das so zuvor noch kein Schweizer Spielfilm behandelt hat. (…) Es ist eine so schlichte wie eindringliche Geschichte, die ‹Unter der Haut› als unausweichliches Verhängnis und mit grosser Konsequenz erzählt.» Geri Krebs, WOZ

 

Der St.Galler Sounddesigner und Filmkomponist Michael Duss ist am Freitag, 6. März, 19.15 Uhr, im Kinok zu Gast. Die Regisseurin Claudia Lorenz muss aus gesundheitlichen Gründen leider absagen.

 

 

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