Das Salz der Erde
Regie: Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado
Mitw.: Sebastião Salgado, Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado u.a.
Der Brasilianer Sebastião Salgado wurde 1986 weltbekannt durch seine schwarz-weisse Fotoreportage über die «Garimpeiros», jene Zehntausende von Goldsuchern, die in der Mine von Serra Pelada im Gliedstaat Pará schuften. Der 1944 geborene Fotograf hatte sich aber bereits seit Anfang der 1970er-Jahre einen Namen gemacht als unermüdlicher Chronist menschlicher Katastrophen, etwa bei Kriegen und Hungersnöten in Afrika. Später wurde er zum rastlosen Reisenden durch die Kontinente, dokumentierte beispielsweise Kämpfe von Landarbeitern in Lateinamerika oder den Genozid in Ruanda. Seit 2004 arbeitet er hauptsächlich am Langzeitprojekt «Genesis», bei dem er auf der ganzen Welt die Schönheit unberührter Landschaften und ihre Flora und Fauna mit seiner Kamera einfängt – als Mahnung für einen sorgsameren Umgang mit dem Planeten. Salgados 1974 geborener Sohn Juliano Ribeiro, seit 1996 als Dokumentarfilmer für zahlreiche TV-Anstalten in Frankreich und Brasilien tätig, hat nun zusammen mit Wim Wenders – der Sebastião Salgados Werk seit über 25 Jahren bewundert – mit «Das Salz der Erde» einen traumhaft schön fotografierten Dokumentarfilm geschaffen, der eine Hommage an ein grosses fotografisches Werk ist und seinen Schöpfer als grossen Humanisten zeigt. «Das Salz der Erde» wurde am diesjährigen Filmfestival von Cannes in der Sektion «Un certain regard» mit dem Spezialpreis der Jury und kürzlich am Festival von San Sebastián mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. «Wim Wenders weiss genau um die Aussergewöhnlichkeit seines Protagonisten, (…) tritt als Regisseur demütig zurück, kommentiert kaum (…) in Momenten, die einen sprachlos machen. Im gut reflektierten Wechsel von Schwarz-Weiss und Farbe lässt er die Bilder, die Fotografien sprechen – und Sebastião Salgado selbst, der mit den Berichten auch sein eigenes Leben bezeugt. Was für ein Gesicht, was für Hände. Was für ein Mensch!» Anke Westphal, Berliner Zeitung