Premierenfilm

Dark Star – HR Gigers Welt

CH 2014, 95 min, Dialekt/d-f
Regie: Belinda Sallin

Die Werke von HR Giger (1940–2014) sind weltbekannt. Da erstaunt es umso mehr, dass es bis anhin keinen Kinodokumentarfilm über diesen grossen, vor genau einem halben Jahr verstorbenen Schweizer Künstler gegeben hat. Doch 2013 hat Giger der bislang vor allem für das Fernsehen tätigen Regisseurin Belinda Sallin die Türen zu seinem Universum geöffnet. Wie eine Höhle, direkt seiner Fantasy-Welt entsprungen, wirkt dabei HR Gigers mit eigenen Werken vollgestelltes Reihenhaus in Zürich Oerlikon – mit seinen schwarz gestrichenen Wänden, den stets geschlossenen Fensterläden und der Geisterbahn im Garten. Hier sitzt der Meister zusammen mit seiner Gattin Carmen Maria in seinem Reich, spricht freimütig von Traumata und Inspirationen für seine Kreationen und zeigt sich als begnadeter Erzähler von Anekdoten aus seinem bewegten Leben. Es führte den in Chur geborenen Apothekersohn bis nach Hollywood, wo er 1980 den Oscar für die Erschaffung des Monsters Alien in Ridley Scotts gleichnamigem Film erhielt. Dass der Künstler von da an mehr Anerkennung durch Fantasy-Fans, Death-Metal-Freaks und Tattoo-Aficionados erlebte als seitens einer etablierten Kunstszene, wird in «Dark Star» nicht explizit angesprochen. Doch in Begegnungen mit Ex-Partnerinnen, Assistenten und künstlerischen Weggefährten umkreist die 1967 in Fribourg geborene Regisseurin im Film auch diesen heiklen Themenkomplex. HR Giger hat die Fertigstellung von «Dark Star» nicht mehr miterlebt, doch die Dreharbeiten waren wenige Wochen zuvor abgeschlossen worden, als er am 12. Mai dieses Jahres verstarb. «Die grosse Leistung der Regisseurin ist, dass sie uns den Menschen hinter dem Visionär näher bringt. (…) ‹Dark Star› erfindet zwar die Filmsprache nicht neu, aber es ist ein klug aufgebauter und mit grossem Respekt gedrehter Film. (…) Das Werk wird den guten Ruf des helvetischen Dokumentarfilms in die Welt hinaustragen.» Christian Jungen, NZZ am Sonntag

 

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