Premierenfilm

Inversion

IR 2016, 84 min, DCP, O/d
Regie: Behnam Behzadi
Darst.: Alireza Aghakhani, Sahar Dolatshahi, Roya Javidnia, Ali Mosaffa, Setareh Pesyani, Shirin Yazdanbakhsh u.a.

Irans Hauptstadt Teheran liegt, umgeben von hohen Bergen, auf 1200 Metern in einem Kessel und wegen der Inversionswetterlage erreicht die Luftverschmutzung hier immer wieder Extremwerte. Niloofar, eine unverheiratete Mittdreissigerin, führt im Zentrum der 14-Millionenmetropole erfolgreich die Schneiderei ihres verstorbenen Vaters. Ihr Leben besteht weitgehend aus Arbeit und der Sorge für ihre Mutter, mit der sie zusammenlebt. Doch neuerdings trifft sich Niloofar mit einem Jugendfreund, der kürzlich nach Teheran zurückgekehrt ist; eine zarte Liebe beginnt. Als ihre lungenkranke Mutter wegen der schlechten Luft zusammenbricht und von den Ärzten vor die Wahl gestellt wird, entweder beim nächsten Anfall zu sterben oder Teheran zu verlassen, entscheiden Niloofars Bruder und die Familienältesten: Die Mutter zieht in die Provinz – und Niloofar mit ihr. Doch Niloofar will das Leben in der Stadt und ihre Liebe nicht aufgeben. So tut sie etwas, was sie noch nie getan hat: Sie widersetzt sich. Mit viel Alltagskolorit aus Teheran beschreibt Regisseur und Drehbuchautor Behnam Behzadi in seinem Kinospielfilm die «Inversion» einer Frau und ihr Meutern gegen Männerdominanz. Behzadi, 1972 in der iranischen Provinzstadt Boroujen geboren, hat schon über ein Dutzend Filme realisiert – darunter vor allem TV-Filme und sozialkritische Dokumentationen. 2008 machte er mit seinem ersten Kinospielfilm «Before the Burial», in dem es um einen Studenten geht, der wegen oppositioneller politischer Aktivitäten im Gefängnis landet, an mehreren internationalen Festivals Furore. Mit «Inversion» wurde Behzadi erstmals nach Cannes eingeladen. Zusammen mit Asghar Farhadi und seinem «The Salesman» repräsentierte er 2016 am wichtigsten Filmfestival der Welt das iranische Filmschaffen. «Es ist schwer zu sagen, woher meine Heldin kommt (…). Jedenfalls zeichnet sie sich durch Grosszügigkeit, Flexibilität und Toleranz gegenüber anderen aus, sie gibt und vergibt so viel, wie sie kann. Doch die Grosszügigkeit legen ihr gewisse Leute als Schwäche aus (…), weshalb sie beschliesst, etwas zu ändern. Ich weiss nicht, ob mein Bild von Teheran vollständig und verständlich ist, jedenfalls wollte ich einen Film machen, der so nah wie möglich am Alltag ist – und da hoffe ich, dass mir meine lange Praxis als Dokumentarfilmer zugute kam.» Behnam Behzadi

 

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