Premierenfilm

The Birth of a Nation

US 2016, 120 min, DCP, O/d
Regie: Nate Parker
Darst.: Nate Parker, Armie Hammer, Penelope Ann Miller, Jackie Earle Haley, Mark Boone Junior, Colman Domingo, Aunjanue Ellis, Dwight Henry u.a.

Nat Turner (1800–1831) war ein Sklave auf einer Farm im US-Bundesstaat Virginia und hatte das seltene Glück, schon früh das Lesen in der Bibel zu lernen. Dank dieses für einen Sklaven seltenen Privilegs wurde er bald zum Laienprediger, erst auf der Farm seines Besitzers, dann auch auf weiteren Farmen, wo er Unterwürfigkeit und Gehorsam predigen musste. Doch Nat Turner sah bei diesen Gelegenheiten das ganze Ausmass des Elends und schaffte es, heimlich ein Kontaktnetz zu den Sklaven der anderen Farmen zu knüpfen und eine Revolte vorzubereiten. Diese begann im Sommer 1831 und wurde nach mehrwöchiger Dauer blutig niedergeschlagen. Aus dieser bei uns kaum bekannten Geschichte des ersten grossen Sklavenaufstandes in den USA hat Nate Parker – bisher nur als Schauspieler tätig – ein grossartiges Historiendrama geschaffen, mit dem er bei seiner Premiere am Sundance Film Festival 2016 einen Sensationserfolg landete. Der Titel des Films, bei dem Parker nicht nur als Regisseur, Produzent und Drehbuchautor, sondern auch als Hauptdarsteller agiert, ist eine bittere Anspielung auf den genau hundert Jahre zuvor entstandenen, gleichnamigen Stummfilmklassiker von David W. Griffith. Dieser verkörperte mit seiner unverhohlen rassistischen Grundhaltung das genaue Gegenteil dessen, was nun Nate Parkers Botschaft ist. «Ironischerweise findet Nat Turner die Rechtfertigung für seine Revolte in der Bibel, jenem Buch, von dem er einst lernte, sich als Schwarzer in sein Schicksal zu fügen. ‹Ich folge dem Herrn seit langem schon›, predigt Nat seinen Anhängern und fährt fort, ‹doch betrachte ich seine Worte mit neuen Augen. Denn gibt es nicht für jeden Bibelvers, mit dem sie unsere Unterdrückung begründen, einen anderen, der unsere Befreiung verlangt?› Nate Parker zeigt das, was daraus folgt, in drastischen Bildern, schleudert uns den Kampf Nat Turners geradezu ins Gesicht. Andere haben in jüngster Zeit auch Filme über die Sklaverei gemacht, Steve McQueen vornehm-reflexiv in ‹12 Years A Slave›, Quentin Tarantino surreal-explosiv in ‹Django Unchained›, doch Nate Parker zeigt uns etwas anderes: Menschen, die nur deshalb getötet werden, weil sie schwarz sind. Das ist ein brennend aktuelles Statement und macht diesen Film zum Meilenstein einer Geschichte, an der immer noch zu schreiben ist.» Peter Travers, Rolling Stone

 

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