Premierenfilm

Gimme Danger

US 2016, 108 min, DCP, O/d
Regie: Jim Jarmusch
Mitw.: Ewan McGregor, Iggy Pop, Ron Asheton, Scott Asheton, Mike Watt, Danny Fields, James Williamson, Steve Mackay, Kathy Asheton u.a.

An einem «geheimen» Ort treffen sich Iggy Pop, der eigentlich Jim Osterberg heisst, und Jim Jarmusch, um sich zu unterhalten und die Geschichte der Rockband The Stooges zu erzählen. Das Quartett aus Ann Arbour bei Detroit bestand bei der Gründung 1967 aus dem Drummer Scott Ashton († 2014 ), seinem Bruder Ron († 2009) an der Gitarre, Dave Alexander († 1975) als Bassist und Iggy Pop als Sänger. 1969 kam das Debütalbum «The Stooges» heraus, 1970 folgte «Fun House». Waren schon diese beiden Einspielungen Meilensteine der Rockgeschichte und als Vorläufer des Punk betrachtet, so trugen die Live-Auftritte der Band noch mehr zu ihrem legendären Ruf bei. Mit Iggys spektakulär-provokanter Bühnenshow und den brachialen, nihilistischen und schlichten Songs sorgte die Band für Furore; die Aufnahmen lassen erahnen, wie sehr ihr Auftreten das Publikum damals vor den Kopf gestossen haben muss. Flower Power und politischer Songwriter-Folk waren schwer angesagt, während The Stooges den totalen Gegenentwurf dazu zelebrierten. Iggy Pop, der inzwischen 70 ist und immer noch gelegentlich auftritt, entpuppt sich im Gespräch mit seinem Freund Jarmusch als sympathischer und reflektierter Zeitgenosse, der auch die eigene Karriere mit Selbstironie betrachtet. Nach «Year of the Horse» (1997) über eine Tournee von Neil Young und seiner Band Crazy Horse ist «Gimme Danger» Jarmuschs zweiter Dokumentarfilm über einen seiner Freunde aus der Rockwelt und dessen Musik. Dabei geht die Freundschaft des Regisseurs zum Sänger so weit, dass dieser auch in zwei von Jarmuschs Spielfilmen, «Dead Man» (1995) und «Coffee and Cigarettes» (2003), als Schauspieler mitwirkte. «Keine andere Band in der Geschichte des Rock ’n’ Roll hat diese Kombination aus rohem, dröhnendem Rock, Psychodelischem und Bluesigem, verbunden mit angstvollen Texten, vorgetragen von einem knurrenden, leopardenähnlichen Wesen, das wie ein Mix aus einem russischen Balletttänzer, Bruce Lee, Harpo Marx und Arthur Rimbaud wirkt. (…) ‹Gimme Danger› ist mehr Essay als Dokument, es ist mein Liebesbrief an die vielleicht grösste Rock-’n’-Roll-Band (…), angereichert mit Material, das bisher noch nie zu sehen war. Wie The Stooges und ihre Musik ist ‹Gimme Danger› ein bisschen wild, unordentlich, emotional, lustig, primitiv und auf simpelste Weise artifiziell.» Jim Jarmusch

 

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