Look & Roll – Behinderung im Kurzfilm

Look & Roll – Programm II

NL/FR/CA/DE 2011–2014, 78 min, DCP

Alles is gezegd (Alles ist gesagt)

NL 2014, 24 min, DCP, O/d

Regie: Anne-Marieke Graafmans

Vor 18 Jahren erlitt Wim einen schweren Herzinfarkt. Seitdem lebt er mit Locked-In-Syndrom und kann weder sprechen noch sich bewegen. Er wohnt zu Hause und wird von seiner Frau gepflegt. Um ihrer Mutter ein freies Wochenende zu ermöglichen, kümmern sich die Söhne Will, Edwin und Bram um ihren Vater. Zum ersten Mal überhaupt sind die vier Männer für einige Tage aufeinander angewiesen. Die Nähe und Intimität führen dazu, dass sie wieder einmal über die Zeit des Unglücks und ihren Umgang damit sprechen. «Alles ist gezegd» gewann den 1. Preis der Jury, Look & Roll 2016.

 

Diagnostic (Diagnose)

FR 2013, 8 min, DCP, O/d

Regie: Fabrice Bracq

Dr. Semyc ist ein Fachmann für eine weitverbreitete chronische Krankheit, für die bis heute keine wirksame Therapie gefunden wurde. Entsprechend anspruchsvoll ist es, den Betroffenen und ihren Angehörigen die Diagnose auf angemessene Weise zu übermitteln. Zumindest darin brachte es Dr. Semyc zu wahrer Meisterschaft, wie uns diese brillant gespielte Komödie zeigt.

 

Mon Amoureux (Mein Liebling)

FR 2011, 22 min, DCP, F/d

Regie: Daniel Metge

Laurie freut sich riesig auf das Abenteuer, das ihr und ihrem Freund winkt: «Romain ist mein Schatz. Wir küssen uns mit der Zunge. Wir werden heiraten, zusammen leben, und wir werden Kinder haben. Wir werden sogar Sex machen. Im Heim ist das verboten. Wer dort wohnt, darf das nicht. Deswegen nimmt uns meine Schwester am Samstag im Auto für ein Wochenende mit aufs Land, als Liebespaar.»

 

Hole (Das Loch)

CA 2014, 15 min, DCP, O/d

Regie: Martin Edralin

Billy lebt mit einer ausgeprägten Zerebralparese, ist schwul und hat starke Sehnsucht nach der Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse. Seine Zuneigung zum attraktiven Assistenten Craig findet keine Erwiderung, und auch anderweitig ist keine Beziehung in Aussicht. So macht er sich auf den Weg ins Rotlichtviertel. Allerdings steht ihm seine Behinderung im entscheidenden Moment im Weg. Doch dank Craig findet er eine ungewöhnliche Lösung für dieses Problem.

 

Der beste Weg

DE 2014, 10 min, DCP, D

Regie: Angelika Herta

Was nervt Blinde an Sehenden? Das ist die Ausgangsfrage dieses experimentellen Dokumentarfilms. Er erzählt von den Erfahrungen einer blinden Frau, die unter anderem auf dem Weg zum Einkauf immer wieder auf unliebsame Hindernisse stösst. Ihre Geschichte wird in Form eines Beschwerdebriefes von der Computerstimme Steffi vorgelesen. Der Dokumentarfilm berichtet mit schwarzem Humor von den Widrigkeiten im Alltagsleben eines blinden Menschen und besticht durch seine typografische Gestaltung. «Der beste Weg» gewann den 2. Preis der Jury, Look & Roll 2016.

 

Das Programm ist eine Zusammenarbeit zwischen der Fachhochschule St.Gallen, dem Kinok und Look & Roll. Der Kinosaal ist barrierefrei zugänglich, mehrere Rollstühle finden im Kino Platz. Für Blinde und Sehbehinderte wird eine Live-Audiodeskription auf Kopfhörern angeboten, Hörbehinderten stehen Untertitel in Deutsch und teilweise Französisch zur Verfügung.

 

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