Premierenfilm

Dancer

UK/RU/UA/US 2016, 85 min, DCP, O/d-f
Regie: Steven Cantor
Mitw.: Serge Polunin u.a.

Er eroberte die Welt des Balletts im Sturm und war mit 19 der jüngste Solist im Londoner Royal Ballet. 2015 wollte er den Bettel hinschmeissen, als er mit David LaChappelles Video «Take Me to Church» zur Musik von Hozier den grössten Welterfolg feierte – und es sich dann nochmals anders überlegte: Sergei Polunin, 1989 in ärmlichen Verhältnissen in Cherson (Ostukraine) geboren, ist der Bad Boy der internationalen Tanzszene. Man bezeichnete ihn auch schon als «James Dean der Ballettwelt», und manchen gilt er als Erbe des 1993 verstorbenen Rudolf Nurejew. Bereits in frühester Kindheit erkannte man Sergei Polunins immenses Bewegungstalent. Seine Mutter wollte, dass er Kunstturner wird, da war er vier, doch mit sechs entschied er sich für das Ballett, und als Neunjähriger erhielt er eine Ballettausbildung an der Choreografie-Hochschule in Kiev. Von da an legte er eine märchenhafte Karriere hin. Sein Körper ist mit Tattoos bedeckt, er liebt wilde Partys, und in den Medien werden immer wieder Geschichten über seine angeblichen Drogeneskapaden kolportiert. In einer Szene von «Dancer» sieht man ihn vor einem Auftritt diverse Pillen schlucken, doch er meint dazu nur lächelnd: «Die einen sind für mein Herz, die anderen geben mir Energie – und überhaupt: In der US-Army schlucken sie das Zeug auch.» Der US-Dokumentarfilmer Steven Cantor, der seit den frühen 1990ern über eine lange Filmografie verfügt – sie umfasst sowohl Künstlerporträts (etwa über den Country-Sänger und Songwriter Willie Nelson) wie auch zahlreiche grosse Recherchen (etwa über die Amish People) –, lässt anhand einer reichen Fülle grossartigen Archivmaterials und in bisweilen hautnaher Begleitung des Ausnahmetänzers eine unglaubliche Biografie lebendig werden. «Cantor lässt uns mit einer nicht abgeschlossenen Story zurück – wie wenn man aus der Mitte eines Romans herausgerissen würde. Dabei ist ‹Dancer› ein unglaublicher Genuss. Man möchte diesem Rock-Star des Balletts gerne noch länger zusehen und erleben, wie ein aufgewühlter, junger Mann bisweilen Ruhe findet in Sekundenbruchteilen von unglaublicher Perfektion.» Moira Macdonald, The Seattle Times

 

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