French Touch

Suzanne

F 2013, 94 min, F/d
Regie: Katell Quillévéré
Darst.: Sara Forestier, François Damiens, Adèle Haenel, Paul Hamy, Lola Dueñas, Corinne Masiero, Anne Le Ny, Karim Leklou u.a.

Die beiden Schwestern Suzanne und Maria sind ein Herz und eine Seele. Sie verbringen eine glückliche Kindheit, obwohl sie ihre Mutter schon im Kleinkindalter verloren haben. Denn ihr Vater Nicolas, ein Fernfahrer, kümmert sich liebevoll und aufopfernd um sie, nimmt sie auch mal in seinem LKW mit, was den zwei Mädchen Spass macht. Trotz dieser grossen Belastung scheint Nicolas aber nur selten ratlos oder überfordert. Dies ist etwa dann der Fall, als ihm Suzanne als mittlerweile Siebzehnjährige verkündet, dass sie schwanger ist. Doch Nicolas meistert auch diese Situation, nimmt schliesslich Suzannes Baby ganz selbstverständlich in der Familie auf, zumal der Vater des Kindes nichts taugt und bald von der Bildfläche verschwindet. Doch als Suzanne wenig später bei einem Pferderennen den Kleingangster Julian kennenlernt, ihm hemmungslos verfällt, mit ihm durchbrennt und selber in die Kriminalität abdriftet, wird für Nicolas und Maria dann doch alles zu viel – und Suzannes Leben gerät völlig aus den Fugen. Der zweite Langspielfilm der 34-jährigen Katell Quillévéré schafft es trotz seiner Überfülle an Handlung und einem Zeitraum, der sich über 25 Jahre erstreckt, die tragische Geschichte einer unangepassten Frau mit grosser Leichtigkeit und sehr unaufgeregt zu erzählen. «Suzanne? Ja, es gibt das Lied von Leonard Cohen mit dem gleichen Titel, das am Filmende in einer Interpretation von Nina Simone zu hören ist. Aber es gibt auch die von der damals 16-jährigen Sandrine Bonnaire gespielte Hauptfigur in ‹ À nos amours› (1983) von Maurice Pialat. Regisseurin Quillévéré schafft es, sich auf grosse Vorbilder zu beziehen und doch eigenständig zu erzählen – nicht zuletzt dank einer grossartigen Sara Forestier in der Hauptrolle. Dieser aufstrebende Star im französischen Kino sagt denn auch selbstbewusst: ‹Nein, Suzanne ist nicht sympathisch. Aber was gibt es langweiligeres, als sympathische Frauen zu spielen?›» Matthias Lerf, Sonntagszeitung

 

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