Premierenfilm

Le démantèlement

CDN 2013 min, 111 min, F/d
Regie: Sébastien Pilote
Darst.: Gabriel Arcand, Gilles Renaud, Lucie Laurier, Sophie Desmarais, Johanne-Marie Tremblay, Normand Carrière, Dominique Leduc u.a.

Der etwa 55-jährige Gaby lebt auf seinem Hof in den ländlichen Weiten der kanadischen Provinz Quebec und züchtet Schafe. Er ist alleine, seine Frau hat ihn schon vor zwanzig Jahren verlassen und lebt seither in der nächsten Kleinstadt, während seine beiden erwachsenen Töchter Marie und Frédérique in der Metropole Montreal wohnen. Während Marie mit ihren beiden Kindern den Vater gelegentlich besucht, kommt die Schauspielerin Frédérique nur sehr selten auf den Hof, der für Gaby sein Ein und Alles bedeutet. Aber ebenso innig wie den Hof liebt Gaby seine beiden Töchter. Denn als Marie ihm eines Tages eröffnet, dass sie wegen ihrer bevorstehenden Scheidung in finanziellen Schwierigkeiten stecke und ihr Haus zu verlieren drohe, beginnt Gaby, scheinbar völlig emotionslos, Schritte einzuleiten, um seinen Hof zu verkaufen. Die Tragödie des Abschieds von einem Leben im Einklang mit der Natur nimmt ihren Lauf. «Le démantèlement», der englische Titel lautet «The Auction», ist der zweite lange Spielfilm des 1973 in Quebec geborenen Sébastien Pilote. Er erhielt vor Jahresfrist an der Semaine de la Critique in Cannes den Drehbuchpreis und wurde danach in Quebec – wo das auch bei uns bekannte Phänomen des Bauernhofsterbens grassiert – zum Kinohit. «Ein Film über Hingabe und Opferbereitschaft, dessen Hauptfigur Gaby ganz wie ein Père Goriot oder ein König Lear der Gegenwart erscheint. Dabei klingen diese Klassiker wie ein melancholischer Gesang des langsamen, inneren Niedergangs eines Mannes nach, der mit seiner Erde gleichermassen verbunden ist wie mit dem Bestreben, den Seinen etwas zu vererben, und der auf diesem Weg unterzugehen droht. (…) Sébastien Pilote schafft es, dieses Drama als elegisches, in 35 mm gedrehtes Poem zu präsentieren, bei dem eine harmonische Natur mit dem albtraumhaften Leiden eines Mannes kontrastiert, der vor unseren Augen zu implodieren scheint.» Gérard Grugeau, revue24images.com

 

Reservieren:

Trailer