Premierenfilm

Gabrielle

CDN 2013, 104 min, F/d
Regie: Louise Archambault
Darst.: Gabrielle Marion-Rivard, Alexandre Landry, Mélissa Désormeaux-Poulin, Vincent-Guillaume Otis, Benoît Gouin, Sébastien Ricard u.a.

Gabrielle ist eine lebenslustige junge Frau mit Diabetes und einer leichten geistigen Behinderung. Sie lebt in einem Wohnheim in Montreal und besucht regelmässig Kurse im Kulturzentrum Les Muses. Dort proben Behinderte unter Anleitung eines Chorleiters einen grossen öffentlichen Auftritt zusammen mit Robert Charlebois, einem der bekanntesten frankokanadischen Sänger. Bei dieser Gelegenheit lernt Gabrielle den attraktiven Martin kennen, die beiden verlieben sich ineinander und möchten zusammenziehen. Doch für Martins Mutter ist diese Liebe ein No-Go; sie will die beiden auseinanderbringen. Im Gegensatz dazu versucht Gabrielles Schwester Sophie, die sich regelmässig um sie kümmert, ihre Schwester diese Liebe ganz «normal» leben zu lassen. Hauptdarstellerin Gabrielle Marion-Rivard heisst nicht zufällig auch so wie die Titelfigur. Auch sie hat das sogenannte Williams-Beuren-Syndrom, eine Chromosomenveränderung, die sowohl körperliche Beeinträchtigungen wie auch geistige Behinderungen verursacht. Louise Archambaults herzerwärmende Tragikomödie über die Kraft der Liebe und der Musik begeisterte vor Jahresfrist das Publikum auf Locarnos Piazza Grande, wo der Film verdientermassen den Publikumspreis erhielt. «Louise Archambault erzählt die Geschichte mit so vielen überraschenden Einfällen, dass es einem fast die Sprache verschlägt. Jede Wendung, die man erwartet, tritt nicht ein, jeden Sturm der Sentimentalität, der droht, verjagen Buch, Inszenierung und das Spiel der Akteure. (…) Besonders gelungen sind jene Momente, da man ob plötzlicher Stille zunächst glatt glaubt, im Kino sei der Ton ausgefallen. Doch Archambault weiss, wie heutzutage selten eine Regisseurin oder ein Regisseur, um die Wichtigkeit von Pausen. Damit setzt sie Akzente, die notwendig sind, damit das Publikum ganz nah an die Figuren herankommen kann. Herrlich auch: Es gibt ein gutes Ende, aber es gibt kein Happy End.» Peter Claus, getidan.de

 

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