La paura

DE/IT 1954, 82 min, 35mm, E/f
Regie: Roberto Rossellini
Darst.: Ingrid Bergman, Mathias Wieman, Renate Mannhardt, Kurt Kreuger, Elise Aulinger, Edith Schultze-Westrum, Steffi Stroux u.a.

Irene Wagner leitet erfolgreich das pharmazeutische Unternehmen ihres Mannes Professor Albert Wagner. Mit den beiden Kindern scheint das Familienglück perfekt. Doch Irene quält sich mit Schuldgefühlen, da sie ihren Mann mit dem Komponisten Heinz Baumann betrogen hat und sich den kurzen Seitensprung nicht verzeihen kann. Ihre Panik wächst, als die Mitwisserin Johanna, die sich als Geliebte von Heinz zu erkennen gibt, sie zu erpressen beginnt. Johannas Drohungen und Geldforderungen werden immer extremer, bis sich Irene verzweifelt zu einer Anzeige entschliesst. «La paura» war die letzte Zusammenarbeit von Roberto Rossellini und Ingrid Bergman, danach gingen sie beruflich und privat getrennte Wege. Sieben Jahre nach «Germania anno zero» dreht Rossellini erneut in einer deutschen Metropole. «München im Wirtschaftswunderjahr 1954: klinisch saubere Region aus Anstand und Glas, Tüchtigkeit und Beton. Eine Geschichte von Verzweiflung, Rache, Demütigung, Unsicherheit, Leid, vorangetrieben bis zum Äussersten. Und doch registriert Rossellini nichts als das Sichtbare: Gesten, Gänge, Gesichter, die verschlossen bleiben wie Fassaden. Er nimmt Menschen in den Blick wie Strassenzeilen oder Mäuse. Selbst Form und Stil finden sich dermassen zurückgenommen, als gäbe es sie gar nicht. Ein Film der Distanz, der Kühle, der schrecklichen Kälte. Und doch, oder gerade wegen all dem, umgibt eine Aura von Unantastbarkeit die Geschöpfe dieses Werks. Rossellinis Nüchternheit ist verschwistert mit dem Geheimnis.» Harry Tomicek, Filmmuseum Wien