Heute
The Assassin
Regie: Hou Hsiao-Hsien
Darst.: Shu Qi, Chang Chen, Zhou Yun, Tsumabuki Satoshi, Juan Ching-Tien, Nikki Hsin-Ying Hsieh, Sheu Fang-Yi, Ethan Juan, Dahong Ni u.a.
Der neue Film des taiwanesischen Regisseurs Hou Hsiao-Hsien basiert auf einer Kurzgeschichte aus dem China des neunten Jahrhunderts. Die Heldin Nie Yinniang wurde als Kind von einem hochrangigen General entführt und von der Nonne Jixian aufgezogen und in die Kampfkunst eingeführt, damit sie als tödliche Attentäterin korrupte Führer und Staatsbeamte eliminiert. Weil sie bei ihren Missionen auch schon Gnade walten liess, wird sie von der Nonne auf die Probe gestellt: Sie soll ihre Loyalität beweisen und den Gouverneur der Provinz Weibo töten, ihren Cousin und einstigen Verlobten, den sie immer noch liebt. Hou Hsiao-Hsien begründete in den 1980er-Jahren zusammen mit einer Gruppe befreundeter Filmemacher die taiwanesische Nouvelle Vague. Er entwickelte seine eigene Filmsprache und beeinflusste damit Regisseure wie Jim Jarmusch, Olivier Assayas und Hirokazu Kore-eda. 2007 wurde er in Locarno mit dem Ehrenleoparden für sein Lebenswerk geehrt. Mit seinem neuesten Film «The Assassin» gewann er in Cannes 2015 den Preis für die Beste Regie. «In Hous Filmen zählt, was sich jenseits des Bildrahmens zuträgt, ebenso sehr wie das, was zu sehen ist. Wie kaum ein anderer versteht er es, den Raum jenseits der Leinwand zum Handlungsort und zur Quelle der Spannung zu machen. In langen Einstellungen, denen kaum merkliche Schwenks und Fahrten ihren Puls verleihen, verhalten seine Figuren sich zueinander und zu Dingen jenseits des Bildrahmens, während der sichtbare Ausschnitt Bildeinfälle zeigt, für die es anderswo keine Vorbilder gibt. (…) ‹The Assassin› ist ein Film von berückender Schönheit von einem der Neu-Erfinder des Gegenwartskinos, den sich nicht nur Kung-Fu-Fans nicht entgehen lassen sollten.» Vinzenz Hediger, Frame
