Victoria

D 2015, 140 min, DCP, D
Regie: Sebastian Schipper
Darst.: Laia Costa, Frederick Lau, Franz Rogowski, Burak Yigit, Max Mauff, André Hennicke, Anna Lena Klenke, Hans-Ulrich Laux u.a.

Die junge Spanierin Victoria lebt seit Kurzem in Berlin und jobt in einem Bio-Kaffeeladen. Nach einer durchtanzten Nacht in einem Club trifft sie auf «Sonne», «Boxer», «Blinker» und «Fuss», die sich ihr als «echte Berliner» vorstellen. Da sie gerne neue Leute kennenlernen möchte, begleitet sie die vier, bis sie um 7 Uhr morgens den Kaffeeladen öffnen muss. Man albert herum, erzählt sich in einer Mischung aus Deutsch und Englisch Geschichten, und von Boxer erfährt man, dass er im Knast war. Als Sonne und Victoria allein zum Kaffeeladen gehen, flirten beide heftig miteinander. Doch plötzlich taucht der Rest der Gruppe wieder auf, denn eine Knastbekanntschaft von Boxer fordert einen Gefallen: Chauffeurdienste für einen Banküberfall – mit Victoria als Fahrerin des Fluchtwagens. Der deutsche Regisseur und Drehbuchautor Sebastian Schipper («Absolute Giganten», «Ein Freund von mir») landete mit seinem am 27. April 2014 zwischen 4.30 Uhr und 7 Uhr in Berlin Kreuzberg und Berlin Mitte in einer einzigen Kameraeinstellung gedrehten, weitgehend auf Improvisation beruhenden Gangster- und Grossstadtfilm an der diesjährigen Berlinale einen Sensationserfolg – und sein norwegischer Kameramann Sturla Brandth Grøvlen wurde für seine 140-minütige Parforceleistung zu Recht mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. «Ein radikaler und mutiger, berührender und in jeder, auch in körperlicher Hinsicht erschöpfender Film. (…) ‹Victoria› ist nicht nur der beste Berlin-Film und der beste Coming-of-Age-Film seit Langem. Er ist auch das Zeugnis einer atemberaubenden kinematografischen Kraftanstrengung. (…) Darin sind Liebe und Angst, Gewalt und Vertrauen, Zukunftswillen und auswegloses Jetzt unentwirrbar ineinander verschränkt: In der Einheit von Raum und Zeit, die dieser Film seinen Figuren und Betrachtern aufzwingt, erschafft er sich seine eigene Zeit und Welt – (…) in der sich dennoch unsere Gegenwart in allgemeingültigster Weise widerspiegelt.» Jens Balzer, Berliner Zeitung

 

Weitere Vorstellungen im Juli.